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Hörfunkstudio in Nürnberg Amerikanische Wandmalereien aus dem US-Club „Pinguin“

1998 staunten die Mitarbeiter*innen des Studio Franken nicht schlecht, als sie beim Umbau ihres Hörfunkstudios hinter der Verkleidung amerikanische Wandmalereien entdeckten. An vier Wänden tauchten an verschiedenen Stellen bunte Motive aus einem „Pinguin Club“ auf, musizierende US-Soldaten und Frauen.

Von: Historisches Archiv, Bettina Hasselbring

Stand: 31.08.2023

Wandmalereien im Studio Nürnberg | Bild: BR, Eberhard Holter

Die Amerikaner hatten eigene Clubs zu ihrer Freizeitgestaltung. Die Wandmalereien wurden 1945 vermutlich von US-Army-Angehörigen ausgeführt, Pastellkreide in 9 verschiedenen Farbtönen. Die Darstellungen verweisen auf die Nutzung des Saales als Club. Auf der Trommel des Schlagzeugers ist der Name des Clubs zu lesen. Der Pinguin als Namensgeber taucht in den Malereien an verschiedenen Stellen wieder auf.

Der Raum war 1948 zum Hörfunkstudio umgebaut worden, indem neue Wände eingezogen wurden. Damit waren die Wandmalereien über 50 Jahre lang verdeckt.

1998 wurde der Nürnberger Restaurator Eberhard Holter beauftragt, dieses einmalige Zeitdokument – zumindest in Teilen – zu retten. Ein 300 x 350 cm großes Wandstück mit einer Musikergruppe wurde abgenommen, restauriert, konserviert und 1999 in der Ausstellung "Der Ton. Das Bild. Die Bayern und ihr Rundfunk" erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Die Restaurierung und Bewahrung ermöglichte neben der Bauabteilung des Bayerischen Rundfunk auch die Sparkassenstiftung Oberbayern und insbesondere das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn, das auch Besitzer dieses Zeugnisses der Nachkriegszeit in Bayern ist.

Im Arbeitsbericht vom Dezember 1998 dokumentierte Restaurator Eberhard Holter die Wandabnahme und Konservierung im Detail.


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