Toter Rotmilan: Verdacht auf Vergiftung
Bildrechte: LBV/Heidi Süß

Toter Rotmilan

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Verdacht auf Vergiftung: Toter Rotmilan am Brombachsee

Im Fränkischen Seenland ist ein toter Rotmilan gefunden worden und in dessen Nähe ein potenzieller Giftköder. Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz geht von einer Vergiftung aus, hat Strafanzeige erstattet und warnt die Bevölkerung.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Am Brombachsee ist offenbar ein geschützter Rotmilan vergiftet worden. In der Nähe des toten Greifvogels sei neben einer toten Katze auch ein potenzieller Giftköder gefunden worden, teilte der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) mit. Außerdem habe der tote Rotmilan typische Vergiftungserscheinungen gezeigt, so die Tierschützer weiter: Er hatte keine äußerlichen Verletzungen, aber verkrampfte Beine und offene Augen.

Verdacht auf illegales Kontaktgift

Einheimische hatten den toten Rotmilan am Samstag unweit des Dorfes Kalbensteinberg nördlich des Brombachsees gefunden. Sie informierten den LBV vor Ort. Die Vogelschützer entdeckten außerdem eine tote Katze und gleich daneben einen präparierten Kleinvogel, der wohl als Köder gedient habe. Aufgrund seiner stellenweise lila Färbung und auffälligen Granulat-Kügelchen geht der LBV davon aus, dass bei dem Köder das illegale Kontaktgift Carbofuran zum Einsatz gekommen ist.

Toxologische Untersuchungen

Deshalb hat der LBV eine pathologische und daran anschließende toxikologische Untersuchung des toten Rotmilans sowie der ebenfalls tot aufgefundenen Katze und des mutmaßlichen Giftköders in Auftrag gegeben. Das soll endgültig Aufschluss über die Todesursache der Tiere geben. Laut LBV seien die Hinweise auf absichtliche Vergiftung in diesem Fall so eindeutig, dass der Landesbund für Vogel- und Naturschutz umgehend Strafanzeige erstattet habe.

Strafanzeige und Warnung an Bevölkerung

Außerdem warnen die Vogelschützer die Bevölkerung vor weiteren Giftattacken rund um den Brombachsee. Tierhalter und Spaziergänger sollen besonders aufmerksam und vorsichtig sein. Die LBV-Verantwortlichen gehen davon aus, dass der Vogel mit dem Kontaktgift Carbofuran getötet wurde, das in der EU verboten sei. Es wirke bereits bei Hautkontakt und führe auch in geringen Dosen zu Krämpfen. "Lassen Sie Kinder unter keinen Umständen herumliegende tote Tiere oder anderes Verdächtiges anfassen und nehmen Sie Ihre Hunde unbedingt an die Leine", so Sebastian Amler, LBV-Kreisgruppenvorsitzender in Weißenburg-Gunzenhausen.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!