Saporischschja: Eine Frau geht vor einem Krater, der durch einen russischen Raketenangriff verursacht wurde.
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Saporischschja: Eine Frau geht vor einem Krater, der durch einen russischen Raketenangriff verursacht wurde.

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Russland überzieht Ukraine mit massiven Luftangriffen

Ziel ist vor allem die kritische Infrastruktur: Die Ukraine meldet wieder schwere Luftangriffe durch die russische Armee. Im ganzen Land sind die Menschen dazu aufgerufen, Strom zu sparen – das sei ein "Beitrag zum Sieg".

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Russland hat die Ukraine erneut massiv aus der Luft angegriffen. Insgesamt seien in der Nacht sieben Regionen mit mehr als 50 Raketen sowie mit Drohnen attackiert worden, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.

Ziel des Angriffs waren vor allem Einrichtungen der kritischen Infrastruktur. Lokale Behördenvertreter berichteten auch von Schäden an Wohngebäuden sowie an einem Bahnhof und Gleisen in Cherson, einer Stadt in der Nähe des Schwarzen Meeres. Mindestens drei Menschen, unter ihnen ein achtjähriges Mädchen, wurden demnach verletzt.

Ukrainer zum Stromsparen aufgerufen

Russland greift immer wieder die ukrainische Energieinfrastruktur an. Durch die Stromausfälle will es die Industrie torpedieren und die Zivilbevölkerung zermürben. Außerdem verbraucht die ukrainische Luftabwehr bei solchen Großangriffen viel von ihren Munitionsbeständen.

Der Energieversorger Ukrenerho erklärte, Einrichtungen seien in den Regionen Winnyzja, Saporischschja, Kirowohrad, Poltawa und Iwano-Frankiwsk getroffen worden. In der westlichen und weit von der Front entfernten Region Lwiw berichtete Gouverneur Maksym Kosyzkyj von zwei getroffenen Energieeinrichtungen. Der größte private Energieversorger, DTEK, teilte mit, in drei thermischen Kraftwerken habe es schwere Schäden gegeben.

Techniker arbeiteten daran, die Schäden zu beheben. Energieminister Herman Haluschtschenko rief die ukrainische Bevölkerung zum Stromsparen auf, das sei ein "Beitrag zum Sieg".

Karte: Die militärische Lage in der Ukraine

Hyperschallrakete auf West-Ukraine abgefeuert

Der nächtliche Luftalarm in weiten Teilen der Ukraine begann, als russische Kampfdrohnen im Anflug waren. Danach kamen Raketen zum Einsatz. Eine davon zielte nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe auf Kiew. Auf den Westen der Ukraine wurde nach Luftwaffenangaben eine Hyperschallrakete Kinschal abgefeuert.

Die ukrainische Luftwaffe erklärte, Russland habe insgesamt 55 Raketen und 21 Drohnen vom Typ Schahed abgefeuert. 39 der Raketen und 20 der Drohnen seien abgeschossen worden.

"Massiver Raketenangriff von Nazi-Putin"

Der russische Präsident Wladimir Putin stellt die Attacken als Vergeltung für ukrainische Langstreckenangriffe auf russische Ölraffinerien dar. Am Mittwoch wurde bei einem ukrainischen Angriff ein Ölterminal getroffen, wobei fünf Arbeiter verletzt wurden und ein Feuer ausbrach, wie die von Russland installierten Behörden in der teilweise besetzten Region Luhansk mitteilten.

Selenskyj wies am Mittwoch in einem Social-Media-Beitrag darauf hin, dass die neuesten russischen Luftangriffe mit dem Tag zusammenfielen, an dem in der Ukraine des Endes der europäischen Kampfhandlungen im Zweiten Weltkrieg gedacht wird. "Massiver Raketenangriff von Nazi-Putin am Tag des Gedenkens und des Sieges über den Nazismus im Zweiten Weltkrieg", schrieb er.

Im Video: Massive russische Luftangriffe auf Ukraine

Schäden nach russischen Luftangriffen
Bildrechte: Mit Informationen von AP und dpa
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Schäden nach russischen Luftangriffen

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